customized storage bag
Weil die deutsche Bezeichnung 'individuell angepasste Aufbewahrungstasche' so sperrig klingt, hat dieses Ding ausnahmsweise mal einen englischen Namen bekommen.
Die Tasche schützt den Inhalt vor Schmutz und Staub, sogar vor Nässe, wenn sie aus entsprechendem Stoff genäht wird. Durch die rechteckige Form lassen sich mehrere Taschen auch prima stapeln. Sie lassen sich weit öffnen, so dass auch sperrige Dinge darin einen Platz finden. Voluminöse Sachen wie Bettdecken und Winterjacken lassen sich darin platzsparend verstauen wenn sie gerade nicht gebraucht werden.
Du kannst mit dieser Anleitung sogar passgenaue Bezüge für rechteckige Schaumstoffpolster nähen.
Das Format der Tasche kannst Du ganz nach Deinen Wünschen festlegen: Entweder für den vorgesehenen Inhalt, oder auch passend für ein Fach im Regal im Wohnmobil oder im Koffer. Wir zeigen hier unsere praktische, staubdichte Aufbewahrung aus leichtem Regenstoff für die Polster der Gartenstühle und zwei Hüllen aus kariertem Baumwollstoff für die Gästebettwäsche. Außerdem eine 'Storage Bag' aus Kunstleder für Handschuhe, Brille und Nierengurt im Flurregal. Deren Werdegang haben wir hier für die Anleitung dokumentiert.
Da die Größe variabel ist, gibt es kein 'richtiges' Schnittmuster, statt dessen einen Spickzettel, der Dir das Rechnen erleichtert und beim Zuschnitt hilft. Den kannst Du drucken , die entsprechenden Maße darauf notieren und ermitteln, wieviel Stoff du brauchst und wie lang der Reißverschluss sein muss. Wir haben hier Reißverschluss-Meterware verwendet.
Schnittmuster (PDF) Download
Zuerst musst Du Breite (A) Höhe (B) und Tiefe (C) der Tasche festlegen. Dazu das, was Du verpacken möchtest zu einem möglichst rechteckigen 'Paket' falten und gegebenenfalls stapeln. Sehr weiche Dinge, wie z.B. Kopfkissen oder Daunenjacken beim Messen zusammendrücken. Ganz unten auf dieser Seite zeigen wir das noch mal in einem Video.
Notiere die gemessenen Zentimeter für A, B und C auf dem Spickzettel, den Wert D musst Du ausrechnen: Der enspricht der Hälfte der Strecke B abzüglich eines Zentimeters.
Nun kannst Du mit diesen Zahlen die Größe des Zuschnittes und die erfoderliche Länge für den Reißverschluss berechnen.
Wir haben hier einen Rest von ziemlich dickem Kunstleder verwendet und den Zuschnitt direkt auf die Rückseite gezeichnet. Du kannst aber natürlich auch zuerst ein Schnittmuster aus Papier machen.
Bei sehr großen 'storage bags' reicht die Stoffbreite unter Umständen nicht aus. In diesem Fall kannst Du einfach zwei Stücke Stoff zusammennähen. Am Besten plazierst Du diese Naht an der gestrichelt eingezeichneten Mittellinie.
Schneide das Rechteck aus, dann auch die vier äußeren Ecken und die beiden Ausschnitte in der Mitte.
Zuerst werden die äußeren Ecken abgenäht. Wir haben die hier schon mal mit Klammern fixiert.
Genäht wird mit 1cm Nahtzugabe.
Wenn Du einen Stoff verwendest, der an den Schnittkanten ausfranst, solltest Du diese hier, und auch bei den weiteren Nähten mit ZickZackStichen versäubern. Bei Kunstleder und anderen beschichteten Stoffen ist das nicht nötig.
Markiere auf der Rückseite des Reißverschlusses zwei Linien im Abstand von 2cm.
Klammere oder stecke den Reißverschluss dann wie unten abgebildet an eine Seite Deiner Tasche. Die Zähnchen des Reißverschlusses weisen nach unten. An beiden enden muss der reißverschluss ein paar Zentimeter überstehen.
(Wir haben den Reißverschluss hier bereits auseinander gezogen. Bei Taschen aus anderen Stoffen ist uns aber aufgefallen, das es besser ist, zuerst den ganzen Reißverschluss an eine Seite zu nähen. Dann Anfang und Ende, sowie die Ecknähte am Reißverschluss zu markieren bevor er getrennt wird. So lässt sich die zweite Seite passgenauer nähen.)
Bei dickeren Stoffen wie unserem Kunstleder, solltest Du die Nahtzgaben an den Ecken auseinander legen.
Die auf dem Reißverschluss eingezeichnete Linie muss 1cm von der Schnittkante des Stoffes entfernt sein.
Genäht wird nun genau auf der eingezeichneten Linie.
Die andere Hälfte des Reißverschlusses wird ebenso angenäht.
Bei Stoffen, die ausfransen, die Schnittkante versäubern, dann die beiden Nähte von außen absteppen.
Jetzt kannst Du den Schieber aufziehen und damit die beiden Reißverschlusshälften wieder verbinden. Achte darauf, dass die beiden Stoffkanten am Anfang auf einer Höhe sind.
Ziehe den Schieber bis zum Ende und dort wieder vom Reißverschluss herunter, damit beide Enden geschlossen sind. Dann wird der Schieber erneut aufgezogen aber nur bis zur ersten Ecknaht geschoben.
(Unser Kunstleder ist ziemlich sperrig und die Tasche recht klein, daher haben wir an der gegenüberliegenden Ecknaht den Reißverschluss mit einer kleinen Sicherheitsnadel zusammen gehalten, so kann er sich nicht beim Wenden bis zum Ende öffnen. Größeren Taschen, und/oder solche aus leichteren Stoffen lassen sich auch ohne diese Sicherung problemlos wenden.)
Öffne den Reißverschluss in der Mitte so weit, dass Du die Tasche wenden kannst. Beide Enden des Reißverschlusses müssen geschlossen bleiben!
Nach dem Wenden kannst Du die beiden unteren Ecken abnähen, auch hier wieder mit 1cm Nahtzugabe. Über den Reißverschluss kannst Du vorsichtig mit der Maschine nähen.
Jetzt kannst Du die überstehenden Enden des Reißverschlusses abschneiden und die Tasche ist schon fertig. Sie lässt sich weit öffnen, so dass Du auch sperrige Sachen darin verstauen kannst.
Bei uns ist es die 'Rollerausrüstung', die genau hinein passt und ab sofort nicht mehr wild durcheinander im Regal liegen.
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